Sie war die erste Mitarbeiterin der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz. Bereits während das Meisterhaus zum Sitz der Landesmusikakademie umgebaut wurde, unterstützte sie auf eigene Initiative hin ehrenamtlich die Betreuung der Kurse, die zu dieser Zeit im Schloss stattfanden.
Mit Eröffnung des Akademiebetriebs im Meisterhaus übernahm sie regelmäßige Dienste in der Hauswirtschaft. Ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters bewältigte sie die oft genug auch körperlich anspruchsvolle Tätigkeit mit bewundernswerter Leichtigkeit. Ihre Freundlichkeit, ihr ausgeglichenes und ausgleichendes Wesen, ihre Aufrichtigkeit, ihre Fähigkeit zuzuhören, nicht zuletzt ihre absolute Zuverlässigkeit machten sie zu einer von Leitung und Team hoch geschätzten Mitarbeiterin.
Auch interessierte sie sich für die Inhalte der Akademietätigkeit, die sie mit wachem Blick beobachtete; in Abschlussveranstaltungen und Konzerten war sie eine oft und gern gesehene Besucherin. Bei allem, was Anne Haupt in der Akademie leistete, spielte sie sich nie in den Vordergrund – ihre feinfühlige und bescheidene Art machte sie liebenswert.
In einem längeren Telefonat, das ich anlässlich ihres 84. Geburtstags am 16. Juli führte, eröffnete sie in aller Klarheit, wie es um ihre Gesundheit und ihre Lebenserwartung bestellt war. Die Entschlossenheit und Entscheidungskraft im Umgang mit der Krankheitsdiagnose haben mich tief beeindruckt. Im Verlauf unserer angeregten Unterhaltung wurde mir immer klarer, dass wir miteinander ein Abschiedsgespräch führten. An viel gemeinsam Gelebtes haben wir uns erinnert, auch gelacht haben wir.
Nun bleibt uns nur, sie in dankbarer Erinnerung zu behalten.
Klaus-Martin Heinz
(ehem. Leiter der Landesmusikakademie)